MäuseMenschen

Nach "Von Mäusen und Menschen", einer Tragödie von John Steinbeck - bearbeitet und erweitert von Rico Großer

Inhalt

George und Lennie sind ein ungleiches Paar. Lennie, von minderer Intelligenz aber körperlich stark, und George, liebevoll und unbeholfen, ein rationaler Choleriker, von der Sorge geplagt, das richtige zu tun. Und doch ziehen sie gemeinsam durch die USA der 1950er Jahre. Haben einander, um für sich zu sorgen. Immer auf der Suche nach Arbeit und einem bisschen Glück. Ihr großer Traum ist die eigene Farm, sesshaft werden zu können und etwas Eigenes zu haben. Und natürlich die Kaninchen. Und dann scheint sie beinahe greifbar, diese Vision, wäre da nicht Lennies Verlangen, weiche und schöne Dinge berühren zu wollen. Ein Verlangen, das immer wieder für Probleme sorgt und schlussendlich die große Katastrophe provoziert.


30 Jahre später: George stirbt. Das weiß er. Und deshalb möchte er endlich an den Ort, von welchem er sein ganzes Leben lang geträumt hat – er möchte zu jener kleinen Farm mitten im Nirgendwo, die einst sein erträumtes Zuhause werden sollte. Zusammen mit seiner Frau Moira macht er sich auf die Reise zu jenem Ort; auf eine Reise, welche ihn zugleich tief in seine Vergangenheit führt. Er weiß, er muss Moira noch eine Geschichte erzählen, seine Geschichte. Und die von Lennie, seinem besten Freund vor über dreißig Jahren. Lennie, der ihm die Welt bedeutete und dessen tragisches Schicksal Georges Leben bis heute bestimmt. Wenn er es schafft, seine Geschichte zu erzählen, schafft er es vielleicht auch, seine familiären Probleme lösen zu können, bevor der Tod ihn ereilt.

Interpretation und Inszenierung

Beschäftigt sich John Steinbeck in seinem Text vor allem mit den wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten des kapitalistischen Systems seiner Zeit, legt Rico Großer seinen Blick eher auf die Frage nach Schuld und Vergebung und erweitert so die sozioökonomische Perspektive um eine psychologische Sichtweise auf Steinbecks Protagonisten. Der Dekonstruktion des „American Dream“ stellt er die Rekonstruktion des Individuums gegenüber. Der Mensch ist mehr als sein sozialer Stand, seine Zugehörigkeiten zu diversen Gruppen und Milieus - aber er ist stets von all diesen Faktoren abhängig und somit Opfer seiner Umstände. Schuld und Täterschaft sind auch Resultat von Erziehung, Sozialisierung und Glück. Inwieweit kann also ein so abhängiges Individuum Schuld sein an dem, was es tut – egal ob positiv oder negativ? Und inwieweit trägt mein sozioökonomischer Hintergrund zu einer Schuld an sich bei?

Wann?

16. Mai 2025, 19:00 Uhr

17. Mai 2025, 19:00 Uhr

23. Mai 2025, 19:00 Uhr

24. Mai 2025, 19:00 Uhr

Wo?

Thealozzi, Pestalozzistr. 21, 44793 Bochum

Eintritt?10 Euro / 5 Euro (ermäßigt)
Reservierung?Unter reservierung@tom-theater.de

Ensemble

Damals:
George, damals:Marius Herbich
Lennie:Mark Jankowski
Candy:Ingo Broggiato
Slim:Se-Young "Habien" Park
Carlson:Maik Jankowski
Whit:Adam Malinowski
Crooks:Lea Lippert
Curley:Robin Hartmann-Franke
Sherilyn:Alena Gaux
Chef:Anne-Dore Rogge-Mathei
Tante Klara:Monika Gornig
Moira, damals:Nina Ullmann
Frau in Rot:Karolin Jörig
Susy:Ramona Reichl
Heute:
George, heute:Peter Erhard Knirsch
Moira, heute:Beate Otto
Ella:Karolin Jörig
Katherine:Iris Malinowski
Ann:Franziska Daumann

Staff

Musik:Alena Gaux
Monika Gornig
Peter Erhard Knirsch
Fotografie:Odo Kaltegärtner
Technik:Stefan Beumler
Rico Großer
Lektorat:Louisa Ortmann
Hospitanz:Sibylle Funken
Regieassistenz:Ramona Reichl
Lea Lippert
Textbearbeitung & Regie:Rico Großer